Mit „Let Them Trade“ bringt das Berliner Studio ByteRockers’ Games eine frische Brise in das Genre der Aufbaustrategie. Zwischen mittelalterlicher Optik, ausgeklügelter Handelsmechanik und einer charmanten Präsentation entfaltet sich ein Spiel, das nicht nur Strategie-Fans begeistert, sondern auch Einsteiger*innen mit seinem zugänglichen Gameplay fesselt. Wir haben das Spiel unter die Lupe genommen – und waren mehr als positiv überrascht.
Ein Handelsnetzwerk wie ein Schweizer Uhrwerk
Im Zentrum von Let Them Trade steht der Aufbau eines weit verzweigten Handelsnetzwerks zwischen mehreren Städten, die in einer malerischen, mittelalterlich anmutenden Welt angesiedelt sind. Der Clou: Der Spieler oder die Spielerin kontrolliert nicht direkt die Händler, sondern legt fest, welche Städte welche Güter produzieren, wie Handelsrouten verlaufen und welche Städte welchen Bedarf decken.

Jede Stadt verfügt über individuelle Ressourcen, Produktionsketten und Bedürfnisse. So kann zum Beispiel eine Stadt mit reicher Eisenmine sich auf die Herstellung von Werkzeugen spezialisieren, während eine andere Stadt landwirtschaftliche Güter produziert. Der Spieler muss diese Spezialisierungen geschickt nutzen und miteinander verknüpfen. Die Handelsrouten werden dabei visuell nachvollziehbar auf einer wunderschön gestalteten Landkarte dargestellt, was nicht nur funktional, sondern auch atmosphärisch äußerst gelungen ist.
Technische Brillanz: Simulationsdichte trifft auf Stabilität
Technisch zeigt sich Let Them Trade von seiner besten Seite. Das Spiel basiert auf der Unity-Engine, nutzt jedoch ein eigens entwickeltes System zur Simulation der Handelsströme. Hierbei wird jeder Handelswagen, jedes Schiff und jede Ressourceneinheit in Echtzeit berechnet und animiert. Das bedeutet, dass Handelswege nicht nur symbolisch existieren, sondern tatsächlich physisch durch die Welt verlaufen.

Besonders beeindruckend ist die Performance. Selbst bei großen Handelsnetzwerken mit Dutzenden Städten, Hunderten von Handelskarawanen und einem komplexen Geflecht aus Abhängigkeiten bleibt das Spiel flüssig – auf Mittelklasse-PCs ebenso wie auf Steam Deck oder Mac M1/M2-Systemen. Das zeugt von sauberem Code und guter Optimierung.
Intuitive Bedienung, aber nicht ohne Tiefgang
Ein großer Pluspunkt von Let Them Trade ist die Benutzeroberfläche. Statt den Spieler mit Zahlen und Tabellen zu überfrachten, arbeitet das Spiel mit klaren Icons, Tooltips und intelligenten Kontextmenüs. Einsteiger*innen werden durch ein liebevoll gestaltetes Tutorial an die Mechaniken herangeführt, das nicht nur funktional, sondern auch humorvoll und charmant präsentiert wird.

Doch wer nun denkt, das Spiel sei zu simpel, täuscht sich gewaltig. Im späteren Spielverlauf entfalten sich komplexe wirtschaftliche Dynamiken: Überproduktion, Versorgungskrisen, ineffiziente Routen, politische Konflikte zwischen Städten – all das will gemeistert werden. Dabei hilft ein ausgeklügeltes Benachrichtigungssystem, das auf Probleme hinweist, ohne den Spieler zu bevormunden.
Politik, Prestige und Patronat: Spieltiefe im Überfluss
Optisch ist Let Them Trade ein kleines Juwel. Die Städte sind liebevoll animiert, von rauchenden Schmieden bis zu belebten Marktplätzen. Die Karawanen ziehen mit realistischem Tempo durch die Landschaft, Vögel fliegen über Felder, und bei Nacht erstrahlen die Städte in stimmungsvoller Beleuchtung. Ohne je überladen zu sein, wirkt die Spielwelt lebendig.

Auch akustisch überzeugt der Titel: Der orchestrale Soundtrack ist dezent, aber atmosphärisch – mit mittelalterlichen Anklängen, die nie aufdringlich wirken. Soundeffekte wie klappernde Wagenräder, das Hämmern der Schmiede oder das Stimmengewirr auf dem Markt tragen zur Immersion bei. Hier zeigt sich, dass ByteRockers’ Games viel Wert auf Atmosphäre legt.
Für Einzelspieler und Taktik-Fans: Spielmodi und Herausforderungen
Let Them Trade ist derzeit auf den Einzelspielermodus fokussiert, bietet aber verschiedene Karten und Startbedingungen, die jedes Spiel einzigartig machen. Einige Szenarien setzen bestimmte Ziele, wie den Wiederaufbau nach einem Krieg oder die wirtschaftliche Integration abgelegener Regionen, während andere den freien Aufbau in den Vordergrund stellen.

Zusätzlich gibt es tägliche und wöchentliche Herausforderungen, die globale Bestenlisten speisen – perfekt für ambitionierte Spieler*innen, die sich mit anderen messen wollen. Die Entwickler haben bereits angedeutet, dass ein Koop-Modus in Planung ist, was das Spielpotenzial nochmals erweitern würde.
Entwicklernähe und aktives Feedback
Besonders lobenswert ist der Umgang der Entwickler mit der Community. ByteRockers’ Games ist sehr aktiv auf Discord, Steam und Social Media unterwegs und sammelt gezielt Feedback, das regelmäßig in Updates einfließt. Schon in der Early-Access-Phase wurde die Performance massiv verbessert, neue Features wie saisonale Warenknappheit oder modulare Handelsrouten-Editoren implementiert.

Der Support ist schnell, freundlich und transparent – ein Vorbild für viele andere Entwicklerstudios. Dass ByteRockers auch kleinere Streamer*innen unterstützt und das Spiel gezielt in Bildungseinrichtungen einsetzt (Stichwort: Wirtschaftssimulation im Unterricht!), unterstreicht die soziale Verantwortung des Studios.
Fazit: Ein Meisterwerk für Strategen und Genießer
Let Them Trade ist ein rundum gelungenes Spiel, das durch seine einzigartige Mechanik, liebevolle Präsentation und technische Raffinesse besticht. ByteRockers’ Games hat hier ein echtes Highlight geschaffen, das sowohl strategische Tiefe als auch spielerische Zugänglichkeit bietet – eine seltene Kombination.
Ob als entspannter Aufbau-Titel für zwischendurch oder als fordernde Wirtschaftssimulation für Hardcore-Strategen: Let Them Trade begeistert auf ganzer Linie. Wer gerne denkt, plant und optimiert, wird in diesem Spiel viele Stunden Freude finden.
Kurzum: Ein Muss für jeden Aufbaustrategie-Fan – und ein Hoffnungsträger für das Genre.
Infokasten:
Titel:
Let Them Trade
Entwickler:
ByteRockers’ Games (Berlin, Deutschland)
Publisher:
ByteRockers’ Games
Genre:
Wirtschaftssimulation, Aufbaustrategie, Handel
Plattformen:
🖥️ Windows (Steam)
💻 macOS (M1/M2 optimiert)
💻 Linux
🎮 Steam Deck (verifiziert)
Veröffentlichung:
– Early Access: 30. Januar 2024
– Finaler Release: erwartet Ende 2025
Preis:
– Early Access: ca. 19,99 €
– Geplanter Release-Preis: ca. 24,99 €
– Regelmäßige Rabatte bei Steam-Sales
Sprachen:
– Oberfläche und Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch u. a.
– Volle Lokalisierung in mehreren Sprachen geplant zum Full Release
Systemanforderungen (Stand: Early Access):
Minimum:
- Betriebssystem: Windows 10 (64 Bit)
- Prozessor: Intel Core i3 oder AMD Ryzen 3
- RAM: 8 GB
- Grafikkarte: NVIDIA GTX 950 oder vergleichbar
- Speicherplatz: 5 GB
Empfohlen:
- Betriebssystem: Windows 10/11 (64 Bit)
- Prozessor: Intel Core i5 oder Ryzen 5
- RAM: 16 GB
- Grafikkarte: GTX 1660 oder besser
- SSD empfohlen
Besonderheiten:
✅ Physische Handelsrouten mit Echtzeitsimulation
✅ Modulares Handelsnetzwerk
✅ Politik- und Prestige-System
✅ Optimiert für Steam Deck
✅ Sehr gute Performance, auch auf Mittelklasse-PCs
✅ Entwicklernaher Support und aktives Community-Feedback

