Am 11.11. war Sumikai zu einem Special Event von Koei Tecmo zum 2025 erscheinenden „Dynasty Warriors: Origins“ eingeladen. Mit vielen Eindrücken, Screenshots und einem Interview mit Tomohiko Sho, Produzent des Spiels und Chef des Omega Force Studios, kamen wir zurück.
Wie bei Spielen hochkarätiger Studios üblich, stand auch „Dynasty Warriors: Origins“ unter strengem Embargo, das heute aufgehoben wurde. Nachdem am Montagvormittag spanische und italienische Pressevertreter bereits das gleiche Event erleben durften, waren deutsche Journalisten für den Nachmittag geladen.
Kleine aber feine, geladene Runde
In einer kleinen Runde mit vier anderen Vertretern hochkarätiger Zeitschriften wurde das Spiel vorgestellt und bestimmte Szenarien erklärt. So durften wir das Spiel über die bereitgestellten Gaming-PCs selbst ab Kapitel 1 testen, ein wenig das nächste Kapitel kennenlernen und dann auch eine bestimmte Schlacht in einem späteren Kapitel erleben.
In etwa 3 bis 4 Stunden Spielzeit durften wir nach Herzenslust Waffen ausprobieren, neue Verbündete kennenlernen, und in die Schlachten einsteigen.

Frisch ans Werk erlebt man mit dem gedächtnislosen Protagonisten die Anfänge des Kriegs in der „Zeit der drei Reiche“, einer Epoche der chinesischen Geschichte zum Ende der Han-Dynastie im dritten Jahrhundert unserer Zeitrechnung.
Genauer gesagt beginnt das Spiel mit dem „Aufstand der gelben Turbane“, die ein daoistischer Geheimbund waren, und für eine gerechtere Sozialordnung vor allem der Handwerker und Bauern eintraten.
Es ist nicht alles gelb, was glänzt
Ein wenig von den Siegen berauscht, übertreiben es die gelben Turbane aber offensichtlich und man steht ihnen recht schnell als Gegner gegenüber. Dabei trifft man als Waffenbruder auf historische Berühmtheiten wie Liu Bei und Cao Cao, die in „Dynasty Warriors: Origins“ verschiedenen Fraktionen angehören, Liu Bei zum Beispiel der „Freiwilligen Armee“.

Die Schlachten sind gewaltig, epochal und ein wenig unübersichtlich. Da trifft es sich gut (pun intended), dass der namenlose Krieger ganze Reihen an Gegnern auf einmal niedermähen kann, um sich den benötigten Platz und vielleicht auch mal eine Verschnaufpause zu verschaffen.
Natürlich gibt es auch spezielle Angriffe und Kombinationen mit anderen Helden, die den Kampf noch spannender gestalten, wie üblich halt mit einer Aufladezeit des speziellen Angriffs verbunden.
Das Gameplay kurz erklärt
Die Kämpfe erfordern strategisches Denken und dynamisches Gameplay. In den intensiven 1-gegen-1.000-Schlachten müssen die Spieler mit schnellen und kraftvollen Angriffen die Deckung ihrer Gegner durchbrechen. Mit jedem erfolgreichen Treffer steigt die „Tapferkeit“ des Protagonisten, die es ihm ermöglicht, mächtige und einzigartige Angriffe, sogenannte „Künste“, zu entfesseln. Diese „Künste“ sind waffenabhängig, sodass es entscheidend ist, das zur Verfügung stehende Arsenal zu beherrschen, um den „Rang“ des Helden und damit seine Fähigkeiten kontinuierlich zu verbessern.

Darüber hinaus kann der Spieler seine Verbündeten strategisch befehligen, riesige Streitkräfte zusammenstellen und durch den Einsatz von „Großen Taktiken“ den Verlauf ganzer Schlachten radikal verändern. Gleichzeitig gilt es, die Strategien der Gegner im Auge zu behalten, denn auch diese setzen ihre „Großen Taktiken“ ein, um den Sieg zu erringen.
Das Timing ist wichtig
Um auf dem Schlachtfeld siegreich zu sein, müssen die Spieler nicht nur die verschiedenen Angriffe des Protagonisten beherrschen, sondern auch ihre Verteidigung stärken. Durch das richtige Timing beim Blocken der gegnerischen Angriffe können sie eine mächtige Gegenreaktion, das „Parieren“, auslösen, die eine Lücke in die gegnerische Verteidigung reißt. Allerdings können nicht alle Angriffe geblockt werden – in diesen Fällen müssen die Spieler ausweichen, bevor sie selbst zum Gegenangriff übergehen.

Außerdem treffen die Spieler auf mächtige Offiziere, die durch eine Energie namens „Stärke“ geschützt sind. Um diese Gegner zu schwächen, müssen die Spieler diese Stärke reduzieren. Ist dies gelungen, kann ein mächtiger Angriff folgen, der oft als „Coup de Grâce“ den entscheidenden Schlag im Kampf darstellt.
Weiteres zum Spiel
- Das Spiel ist voll vertont in Japanisch, Chinesisch und Englisch.
- Untertitel kann man sich in Englisch, Franzözisch, Italienisch, Deutsch, Spanisch, Japanisch, Koreanisch, traditionelles und vereinfachtes Chinesisch anzeigen lassen.
- Mit PEGI 16 ist die Altersgrenze passend als Hack and Slash Titel vermutlich nicht zu hoch angesetzt.
- Die „Early Works“ Soundtrack-Ausgabe beinhaltet 191 Originalmusiktitel, darunter Hintergrundmusik aus Titeln von „DYNASTY WARRIORS 2“ bis „DYNASTY WARRIORS 5 Empires“ sowie aus dem ersten Titel von Omega Force, „DYNASTY WARRIORS“. Außerdem können die früheren Titel der Serie im Spiel abgespielt werden.
Interview mit Tomohiko Sho
Tomohiko Sho, Produzent des Spiels und Chef des Omega Force Studios, stand uns freundlicherweise für ein paar Fragen zur Verfügung. „Dynasty Warriors: Origins“ kam als Idee erstmalig vor 9 Jahren auf, tatsächlich in Entwicklung ist es seit weniger als fünf. Für das in Yokohama ansässige Studio beschäftigen sich ca. 300 Personen mit dem Spiel, die meisten vor Ort, aber einige auch remote.

Auf die Frage, was er für das beste Feature des Spiels hält, antwortete Tomohiko Sho lächelnd „the overwhelming, large forces“, also die schiere Masse an Soldaten, gegen die man antritt.
Da er selbst die Idee zu dem Spiel hatte, war es für ihn einfacher, es auch entsprechend umzusetzen, nachdem die Entscheidungsträger das grüne Licht für das Projekt gegeben hatten.
Er sei ein großer Fan dieses historisch wichtigen Abschnitts der chinesischen Geschichte, wobei er unerwähnt ließ, welche der drei Seiten ihm am ehesten zugesagt hätte.
Und als kleinen Ausblick auf die Zeit nach der Veröffentlichung dieses Spiels, hatte Tomohiko Sho auch schnell die passende Antwort parat, er arbeitet nämlich bereits an einem neuen Spiel, das 2026 erscheinen soll, dessen Titel oder Inhalt er uns aber noch nicht verraten durfte.
Fazit
Wir schließen uns Tomohiko-san in seiner Meinung an, dass die Massenschlachten absolut herausragend sind. Die Gegner gar nicht erst von vorn angreifen, am besten hineinrennen und dann in einem wilden Stakkato an Mausklicks die Reihen lichten, bis es zum nächsten Pulk geht. Dabei macht es viel Spaß, die unterschiedlichen Waffen und damit einhergehend die unterschiedlichen Fähigkeiten auszutesten.

Historisch gesehen ist das Spiel natürlich sehr fragwürdig, aber es will auch gar nicht authentisch sein, sondern lediglich unterhalten. Und das kann es unserer Meinung nach sehr gut, vor allem der Soundtrack ist hierbei erwähnenswert.
Artikel erschienen bei Sumikai!