Hyouka (auch Hyōka geschrieben) ist ein Manga, der auf dem gleichnamigen ersten Buch der „Koten-bu“ Reihe von Honobu Yonezawa beruht und von Taskohna gezeichnet wurde.
In Deutschland wird „Hyouka“ durch Tokyopop übersetzt und vertrieben.
Erst kürzlich wurde Band 12 der Reihe veröffentlicht. Deshalb haben wir uns die (noch nicht abgeschlossene) Serie einmal genauer angesehen.
Um was geht es eigentlich?
Die Serie spielt in der fiktiven Stadt Kamiyama, die in der realen Präfektur Gifu liegt und auf der Heimatstadt des Autors Takayama beruht. Auch die Kamiyama-Oberschule ist der realen Hida-Oberschule nachempfunden.
Die Story wird hauptsächlich, aber nicht ausschließlich durch Hōtarō Oreki erzählt, der zusammen mit den anderen neu an die Kamiyama-Oberschule kommt und dementsprechend Schüler der ersten Klasse ist.
Auf Drängen seiner Schwester, die gerade auf Weltreise ist, wird Hōtarō Mitglied des „Klassische-Literatur-Clubs“, in dem auch sie selbst bereits Mitglied war. Dort trifft er nicht nur seinen Freund aus Kindestagen Satoshi, sondern auch Eru, eine Tochter aus gutem Haus, die dem Club als Vorsitzende vorstehen wird. Zu guter Letzt ist da noch Mayaka, die Hōtarō ebenfalls seit der Grundschule kennt, ihm gegenüber aber eher reserviert ist.
Obwohl es sich eigentlich um einen Literatur-Club handelt, lösen die vier immer wieder Rätsel, angefangen mit dem seltsamen Namen der Clubzeitschrift „Hyouka“ (zu Deutsch „gefrorene Leckerei“ oder „Eiscreme“), den die Zeitschrift seit ihrer ersten Ausgabe vor 40 Jahren trägt.
Eigentlich versucht Hōtarō, jede anstrengende Aktion zu vermeiden, aber aufgrund von Erus Neugier wird er immer wieder in neue knifflige Rätsel verwickelt, von denen er die meisten sogar zu lösen weiß.
Und bisher so?
Wer sich nicht zu sehr spoilern lassen möchte, sollte diesen Absatz lieber ungelesen hinter sich lassen.
Der Klassische-Literatur-Klub und allen voran Hōtarō hat schon einige Rätsel gelöst, die bisher ja bereits 12 Bände gefüllt haben. Hier sind einge davon aufgezählt.
Es fing schon damit an, dass ein Raum verschlossen war, obwohl er kurz vorher noch betreten werden konnte.
Dann ging es eine Weile lang um den Namen des Klubmagazins und Namensgeber des gesamten Manga (die Auflösung, bzw. warum der Name gewählt wurde, ist immer noch sehr genial).
Eine andere Schul-AG hat einen Film gedreht, aber nicht zum Abschluß bringen können, weil die Drehbuchautorin krank wurde. Dafür musste ein passendes Ende erdacht werden.
In einem Onsen gilt es, das Rätsel um ein Gästezimmer zu lösen, das eigentlich keine Bewohner haben dürfte.
Beim Schulfest werden wahllos Gegenstände anderer AGs gestohlen und man versucht den Dieb dafür ausfindig zu machen.
Ein Schrein-Fest, bei dem Eru und Hōtarō helfen, wird vor Komplikationen gestellt, die eigentlich längst hätten gelöst sein müssen.
Die Charaktere
Hōtarō Oreki (折木 奉太郎, Oreki Hōtarō)
Hōtarō hasst alles, was mit Anstrengung zu tun hat und bezeichnet sich selbst als „Energiesparer“.
Er wird nur Mitglied des Klassische-Literatur-Clubs, weil seine sich auf Weltreise befindende Schwester ihn dazu drängt. Seine Fähigkeit, Rätsel zu analysieren und immer irgendwie eine Lösung oder Antwort zu finden, lässt ihn zu einem wichtigen Menschen in Erus Leben werden, die selbst immer wieder auf Rätsel stößt und diese unbedingt gelöst sehen muss.
Im Anime wird Hōtarō von Yūichi Nakamura gesprochen, in der deutschen Synchronisation von Jan Makino.
Eru Chitanda (千反田 える, Chitanda Eru)
Eru ist Tochter einer der einflussreichsten Familien der Stadt. Sie ist Präsidentin des Klassische-Literatur-Clubs, doch sobald sich ein Rätsel auftut, kann sie nicht aufhören, darüber nachzudenken, bis es endlich gelöst ist oder zumindest eine vernünftige Antwort gefunden wurde. Sie ist von Haus aus höflich und nett, außerdem eine sehr gute Schülerin und die einzige, die die anderen noch nicht bereits von früher kennt.
Im Anime wird Eru von Satomi Satō gesprochen, in der deutschen Synchronisation von Saskia Glück.
Satoshi Fukube (福部 里志, Fukube Satoshi)
Satoshi ist Hōtarōs bester Freund und die beiden kennen sich schon seit der Grundschule.
Satoshi ist zwar eine Art Witzbold des Clubs, doch aufgrund seines guten Gedächtnisses ist er auch so etwas wie eine wandelnde Datenbank. Mayaka hat Gefühle für ihn, aber er weiß nicht so recht, wie er mit ihnen umgehen soll.
Im Anime wird Satoshi von Daisuke Sakaguchi gesprochen, in der deutschen Synchronisation von Constantin von Jascheroff.
Mayaka Ibara (伊原 摩耶花, Ibara Mayaka)
Mayaka ist vermutlich nur im Klassische-Literatur-Club, weil auch ihre Schwarm Satoshi dort Mitglied. Außerdem hilft sie in der Bibliothek und ist Mitglied im Manga-Club. Gegenüber Hōtarō ist sie eher zurückhaltend, was gelegentlich zu Reibereien und Beschimpfungen zwischen den beiden führt.
Im Anime wird Mayaka von Ai Kayano gesprochen, in der deutschen Synchronisation von Laura Oettel.
Fazit
„Hyouka“ ist definitiv einer meiner Lieblingsmanga – ich freue mich auf jede Fortsetzung und jedes neue Rätsel, das es zu lösen gilt. Die Coming-of-Age-Geschichte (zumindest hoffe ich, dass der Manga weiterläuft, bis die Charaktere erwachsen sind) lässt sich leicht lesen und ist eine tolle Abwechslung zu den ganzen eher blutrünstigeren Manga, die man üblicherweise auf dem Markt so findet.
Vielleicht gefällt mir die Geschichte auch deshalb so sehr, weil ich das Konzept der japanischen Schulen ansprechender finde als hierzulande. Ich hätte mich gefreut, während meiner Schulzeit einem solchen Club anzugehören.
Artikel wurde veröffentlicht auf Sumikai!