Mit Cloudy Mountain bringt Plaion Pictures ein großartiges Katastrophenspektakel in die deutschen Wohnzimmer.
Dabei zeigt sich wieder einmal sehr deutlich, dass sich chinesische Filme nicht hinter Hollywood verstecken müssen, um ihr Publikum ordentlich zu unterhalten.
Der Actionspezialist Jun Li versetzt in seinem Film buchstäblich ganze Berge, um den Zuschauer zu Hause ordentlich zu unterhalten.
Und wie es sich für einen asiatischen Film so gehört, dürfen natürlich auch persönliche Dramen nicht zu kurz kommen und so nimmt sich der Film auch Zeit für eine Vater-Sohn-Geschichte.
Und darum geht es in dem Film
Der Bau eines Eisenbahntunnels durch einen Berg erweist sich als riskantes Unternehmen. Geologe Yizhou warnt die Behörden vor dramatischen Erdverschiebungen, doch die wollen davon nichts wissen. Da nimmt das Unheil auch schon seinen Lauf: Im bebenden Berg werden Arbeiter in einem Hohlraum eingeschlossen, der sich langsam mit Wasser füllt.
Yizhou und sein Vater starten eine lebensgefährliche Rettungsaktion. Währenddessen fordern immer heftigere Erdbeben und Erdrutsche zahlreiche weitere Opfer. Erst als klar wird, dass nur eine Sprengung des Tunnels die angrenzende Stadt retten kann, fällt eine Entscheidung …
Ein bisschen Hintergrund
Katastrophenfilme haben alle paar Jahrzehnte ihre Hochphase. Seien es brennende Wolkenkratzer, sinkende Schiffe, abstürzende Flugzeuge, eruptierende Vulkane oder halt eben sich verschiebende tektonische Platten.
Bei den meisten Katastrophenfilmen ist es für den Zuschauer wichtig, ein klares Bild der „Guten“ und der „Bösen“ zu haben. Ausbeuterische Firmen, die für den Profit auch mal Menschenleben opfern und auf der anderen Seite die Underdogs, die vor der Gefahr schon lange gewarnt haben; die man ignoriert; die versuchen, Menschenleben zu retten und dabei vielleicht noch heroisch selbst das Zeitliche segnen.
Bei Cloudy Mountain war es mir irgendwie nicht so ganz klar.
Natürlich hat die Tunnelbau-Firma den Druck der offiziellen Behörden, den Bau fertigzustellen. Aber sowohl bei der Baufirma, als auch bei den offiziellen Stellen ist es immer ein wenig vor und zurück – Fertigstellung, koste es was es wolle … aber erst müssen wir doch die Leute im Dorf retten und waghalsige Pläne entwerfen, damit am Ende alles gut wird. Da ist viel Pathos und „wir sind das Volk“ mit inbegriffen.
Kann man sich das anschauen?
Um es klar zu sagen – auf jeden Fall.
Wenn man Bock auf Katastrophenfilme hat, dann ist man bei Cloudy Mountain gut aufgehoben. Der Cast ist solide, mit Yilong Zhu als Geologe Hong Yizhou, Zhizhong Huang als der Vater Hong Yunbing, Shu Chen als die Leitung des Tunnelbaus Ding Yajun und zu guter Letzt Junyan Jiao als Lu Xiaojin, die Kollegin und Lebensgefährtin von Hong Yizhou.
Trivia: Der Film soll auf einer wahren Begebenheit beruhen und im chinesischen Original ist der Berg bzw. die Bergkette ein ausgedachter Name, während der Name in der deutschen Übersetzung tatsächlich ein Gebirge im Osten Chinas ist (in dem sich das Unglück aber nicht zugetragen haben soll).
Trivia 2: Zhizhong Huang ist gerade mal 10 Jahre älter als sein Filmsohn Yilong Zhu, von daher einen extra Applaus für die Leute, die ihn so geschminkt haben, dass er 20 Jahre älter aussieht. Ähnlich gut war das bei Indiana Jones 3, denn Sean Connery war auch gerade mal 12 Jahre älter als Harrison Ford.
Information
- Internationaler Name: Cloudy Mountain
- Originalname: Feng Bao
- Deutscher Publisher: Plaion Pictures
- Regisseur: Jun Li
- Erschienen: China 2021, Deutschland 2022
- Länge: ca. 115 Minuten
- Freigegeben ab: 12 Jahren
- Genre: Action/Abenteuer/Thriller
- Sprachen: Deutsch, Chinesisch, mit deutschen Untertiteln
- Medium: DVD + Blu-Ray
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