Cloudy Mountain – es regnet Steine in diesem Katastrophenfilm

Bild: Plaion

Mit Cloudy Mountain bringt Plaion Pictures ein großartiges Katastrophenspektakel in die deutschen Wohnzimmer.
Dabei zeigt sich wieder einmal sehr deutlich, dass sich chinesische Filme nicht hinter Hollywood verstecken müssen, um ihr Publikum ordentlich zu unterhalten.

Der Actionspezialist Jun Li versetzt in seinem Film buchstäblich ganze Berge, um den Zuschauer zu Hause ordentlich zu unterhalten.
Und wie es sich für einen asiatischen Film so gehört, dürfen natürlich auch persönliche Dramen nicht zu kurz kommen und so nimmt sich der Film auch Zeit für eine Vater-Sohn-Geschichte.

Und darum geht es in dem Film

Der Bau eines Eisenbahntunnels durch einen Berg erweist sich als riskantes Unternehmen. Geologe Yizhou warnt die Behörden vor dramatischen Erdverschiebungen, doch die wollen davon nichts wissen. Da nimmt das Unheil auch schon seinen Lauf: Im bebenden Berg werden Arbeiter in einem Hohlraum eingeschlossen, der sich langsam mit Wasser füllt.

Yizhou und sein Vater starten eine lebensgefährliche Rettungsaktion. Währenddessen fordern immer heftigere Erdbeben und Erdrutsche zahlreiche weitere Opfer. Erst als klar wird, dass nur eine Sprengung des Tunnels die angrenzende Stadt retten kann, fällt eine Entscheidung …

Ein bisschen Hintergrund

Katastrophenfilme haben alle paar Jahrzehnte ihre Hochphase. Seien es brennende Wolkenkratzersinkende Schiffeabstürzende Flugzeugeeruptierende Vulkane oder halt eben sich verschiebende tektonische Platten.

Bei den meisten Katastrophenfilmen ist es für den Zuschauer wichtig, ein klares Bild der „Guten“ und der „Bösen“ zu haben. Ausbeuterische Firmen, die für den Profit auch mal Menschenleben opfern und auf der anderen Seite die Underdogs, die vor der Gefahr schon lange gewarnt haben; die man ignoriert; die versuchen, Menschenleben zu retten und dabei vielleicht noch heroisch selbst das Zeitliche segnen.

Bei Cloudy Mountain war es mir irgendwie nicht so ganz klar.
Natürlich hat die Tunnelbau-Firma den Druck der offiziellen Behörden, den Bau fertigzustellen. Aber sowohl bei der Baufirma, als auch bei den offiziellen Stellen ist es immer ein wenig vor und zurück – Fertigstellung, koste es was es wolle … aber erst müssen wir doch die Leute im Dorf retten und waghalsige Pläne entwerfen, damit am Ende alles gut wird. Da ist viel Pathos und „wir sind das Volk“ mit inbegriffen.

Kann man sich das anschauen?

Um es klar zu sagen – auf jeden Fall.
Wenn man Bock auf Katastrophenfilme hat, dann ist man bei Cloudy Mountain gut aufgehoben. Der Cast ist solide, mit Yilong Zhu als Geologe Hong Yizhou, Zhizhong Huang als der Vater Hong Yunbing, Shu Chen als die Leitung des Tunnelbaus Ding Yajun und zu guter Letzt Junyan Jiao als Lu Xiaojin, die Kollegin und Lebensgefährtin von Hong Yizhou.

Trivia: Der Film soll auf einer wahren Begebenheit beruhen und im chinesischen Original ist der Berg bzw. die Bergkette ein ausgedachter Name, während der Name in der deutschen Übersetzung tatsächlich ein Gebirge im Osten Chinas ist (in dem sich das Unglück aber nicht zugetragen haben soll).

Trivia 2: Zhizhong Huang ist gerade mal 10 Jahre älter als sein Filmsohn Yilong Zhu, von daher einen extra Applaus für die Leute, die ihn so geschminkt haben, dass er 20 Jahre älter aussieht. Ähnlich gut war das bei Indiana Jones 3, denn Sean Connery war auch gerade mal 12 Jahre älter als Harrison Ford.

Information

  • Internationaler Name: Cloudy Mountain
  • Originalname: Feng Bao
  • Deutscher Publisher: Plaion Pictures
  • Regisseur: Jun Li
  • Erschienen: China 2021, Deutschland 2022
  • Länge: ca. 115 Minuten
  • Freigegeben ab: 12 Jahren
  • Genre: Action/Abenteuer/Thriller
  • Sprachen: Deutsch, Chinesisch, mit deutschen Untertiteln
  • Medium: DVD + Blu-Ray
  • Bei Plaion Pictures kaufen

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„Kijin Gentosho“ – Ein toller Anfang

Bild: Panini

Kijin Gentosho – Dämonenjäger 1 heißt der Ende Februar bei Panini Manga erschienene Auftaktband zu einer neuen Dark Fantasy/Mystery-Reihe.

Die Story von Motoo Nakanishi wurde zwischen Januar 2013 und Mai 2016 online auf einer nutzergeführten Website als Light Novel veröffentlicht, bevor es ab Dezember 2015 auf Shōsetsuka ni Narō erneut erschien und ab Juni 2019 bei Futabasha in bislang 12 Bänden veröffentlicht wurde.

Die als Seinen gelistete Manga Adaption mit der Umsetzung durch Yu Satomi erschien ab September 2021 ebenfalls bei Futabasha und ist in drei Tankōbon unterteilt.
Eine Anime-Serie ist für 2023 angekündigt.

Um was geht es eigentlich?

Japan im 19. Jahrhundert: Jinta und seine kleine Schwester fliehen in ein abgelegenes Bergdorf, nachdem sie von zu Hause verstoßen wurden. Nach jahrelangem Training meistert Jinta den Umgang mit dem Schwert und verpflichtet sich, das Schreinmädchen (Itsuki-Hime) vor Dämonen zu beschützen. Als er eines Tages zwei der Ungeheuer im Wald entdeckt, erfährt er, dass das Dorf in großer Gefahr schwebt …

Der Prolog fängt allerdings im Jahr 2009 an und ließ mich zumindest erstmal kurz innehalten und wundern, ob es ein Übersetzungsfehler sei. Aber nein, Panini Manga hat natürlich einwandfrei gearbeitet. Man lernt die Itsuki-Hime von 2009 kennen und kann in einem Gespräch mit einem Fremden zumindest erahnen, dass die Geschichte nicht nur im 19. Jahrhundert spielt.

Von Menschen und Dämonen

So heißt die Kapitelübersicht und man wird ab dem ersten Kapitel auch gleich direkt ins blutige Geschehen geworfen.

Wie man es von Samurai im historischen Sinne gewohnt ist, sind die Kämpfe aber eher kürzer gehalten und dominieren nicht die Geschichte, wie beispielsweise bei Jujutsu Kaisen oder Demon Slayer.

Zu einem guten Drama gehört natürlich, dass unser tapferer Jinta gefangen ist zwischen Ehre, Pflichtgefühl und seinen Emotionen.

Außerdem gibt es da noch seine Schwester, die ungewöhnlich klein ist für ihr Alter und ein Auge bandagieren muss. Ob sich Jinta irgendwann zwischen der Pflicht dem Schreinmädchen gegenüber und der Liebe zu seiner Schwester entscheiden muss?

Fazit

Samurai, tragische Liebesgeschichten, mysteriöse Verwandte und hin und wieder ein kleines Gemetzel sind der Stoff, aus dem gute Bücher geschrieben oder tolle Manga gezeichnet werden. Zumindest der vorliegende Auftakt ist ein guter Start in diese Kategorie.

Mir hat der Manga sehr gefallen, vor allem weil der Fokus eben nicht auf dem Kampf liegt, sondern auf Hintergrundgeschichte und Interaktion zwischen den Figuren. Ich freue mich schon sehr auf Band 2, der ab Mai bei Panini Manga erscheinen soll.

Info

Kijin Gentosho – Dämonenjäger 1
Verlag: 
Panini
Erscheinungsjahr: 2023
Autor & Illustrationen: Motoo Nakanishi, Yu Satomi
Seiten: 188
Preis: 8,99 Euro
Genre: Dark Fantasy, Mystery, Historisch
Format: Softcover
ISBN: 9783741632402
Bei Panini kaufen

Gosick Collector’s Edition von KSM Anime – Morde und andere Unannehmlichkeiten

Gosick Blu-Ray Box. Bild: TS

Taucht ein in die geheimnisvolle Welt von „Gosick“ mit der exklusiven Collector’s Edition von KSM Anime. Diese Edition umfasst alle 24 Episoden der fesselnden Mystery-Serie, die im Europa der 1920er Jahre spielt. Begleitet den japanischen Austauschschüler Kazuya Kujō und die brillante, aber exzentrische Victorique de Blois bei der Lösung mysteriöser Kriminalfälle voller Spannung und unerwarteter Wendungen. Die Collector’s Edition besticht durch hochwertiges Bonusmaterial, darunter ein Booklet, Poster und Artcards, die das Herz jedes Fans höherschlagen lassen.

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Gosick Collector’s Edition von KSM Anime – Morde und andere Unannehmlichkeiten

„Die Nachtparade der 100 Dämonen“ – ein Roman

Bild: Cross Cult

Der Roman „Die Nachtparade der 100 Dämonen“ von Marie Brennan spielt im Gebiet des Drachenclans, das im Norden Rokugans in der Welt des „Legend of the Five Rings“-Rollenspiels angesiedelt ist. Es ist einer von zwei Romanen in der Welt Rokugans, die 2022 bei Cross Cult erschienen sind.

In einer Mischung aus feudalem Japan und China erlebt man Geschichten zu Samurai, Gelehrten, Hofbeamten oder Shugenja (Elementarmagier). Nicht nur vor Monstern (yōkai), sondern auch vor Intrigen zwischen den Clans muss man sich in Acht nehmen. Zwar ist jedem Samurai der Bushidō-Kodex das Wichtigste, aber die Auslegung ist in jedem Clan ein wenig anders.

Was ist eigentlich „Legend of the Five Rings“?

„Legend of the Five Rings“, oder auch kurz „L5R“, ist eine Spielereihe um verfeindete Clans, Magie, Dämonen, Samurai und feierte 2020 sein 25-jähriges Bestehen, nachdem es 1995 von der Alderac Entertainment Group konzipiert und gestaltet wurde. Der Titel geht auf den in Japan berühmten Samurai Miyamoto Musashi zurück, der Das Buch der Fünf Ringe schrieb.

Neben dem eigentlichen Rollenspiel, das bereits in der fünften Edition momentan von Fantasy Flight Games publiziert wird, gibt es noch ein Sammelkartenspiel, ein Live Rollenspiel und eben auch Romane.

Um was geht es eigentlich?

Der Shugenja-Samurai Agasha no Isao Ryotora aus dem Drachen-Clan wird in das kleine Dorf Seibo Mura geschickt, das von furchterregenden Kreaturen während der letzten beiden Vollmonde heimgesucht wurde.

Als er dort eintrifft, stellt er überraschend fest, dass ein Gelehrter des Phönix-Clans mit Namen Asako Sekken schon dort ist und seine Hilfe anbietet. Misstrauisch gegenüber dem Fremden, muss Ryotora jedoch schon bald über seinen eigenen Schatten springen, denn Sekken ist ein nützlicher Verbündeter gegen das Übel, das das Dorf bedroht.

Akribisch versuchen die beiden Samurai das Geschehene zu rekonstruieren, doch anstatt Antworten kommen immer neue Fragen hinzu.

Warum erzählen die Dorfbewohner von so vielen verschiedenen yōkai?
Weshalb hier in diesem Dorf und nicht woanders?
Wieso immer nur zur Vollmondzeit?
Und gibt es die Nachtparade der 100 Dämonen wirklich?

Hintergrund der japanischen Folklore

Die Nachtparade der 100 Dämonen, im japanischen Hyakki Yagyō, ist ein bekanntes Thema in der japanischen Folklore. Manchmal als geordnete Prozession, zum Beispiel bei Studio Ghiblis Pom Poko von 1994, oder manchmal auch als chaotischer Haufen, bestehend aus oni und yōkai, die Nachts durch die Straßen Japans marschieren. Es wird als schrecklicher Ausbruch der Übernatürlichen in die reale Welt angesehen.

Seit mehr als 1000 Jahren wird diese Geschichte als beliebtes Thema im traditionellen Geschichtenerzählen benutzt, da blieb es nicht aus, dass sich viel Folklore noch um dieses Thema herum entwickelte.

In jüngster Zeit besagt die Legende, dass der Yōkai Nurarihyon alle anderen Kreaturen durch die Straßen führt und jeder, der auf die Prozession stößt, sterben, oder von den Yōkai verschleppt würde, es sei denn, dass man durch Exorzismusbändern geschützt wäre, die von Onmyōji geschrieben wurden. Nur ein Oberhaupt des Onmyōji-Clans sei stark genug, das Hyakki Yagyō unversehrt zu erleben.

Laut dem Shūgaishō (拾芥抄), einer mittelalterlichen, japanischen Enzyklopädie, besteht die Möglichkeit sich vor der Nachtparade zu schützen, wenn man einen Zauberspruch singt, sollte die Nachtparade am Haus vorbeiziehen: „KA-TA-SHI-HA-YA, E-KA-SE-NI-KU-RI-NI, TA-ME-RU-SA-KE, TE-E-HI, A- SHI-E-HI, WA-RE-SHI-KO-NI-KE-RI“ (カタシハヤ, エカセニクリニ, タメルサケ, テエヒ, アシエヒ, ワレシコニケリ)

Fazit zur Nachtparade der 100 Dämonen

Als Fan japanischer Folklore, Samurai Geschichten und des Rollenspiels selbst, hatte ich hohe Ansprüche, die ohne Probleme erfüllt werden konnten.

Marie Brennan findet ihren Weg durch die teils steifen Regeln des Bushidō-Kodex mit Leichtigkeit, ohne dass es sich zu verbogen anfühlt, um den Plot in die richtige Richtung zu lenken.

Vor allem das Zusammenspiel zwischen der armen Dorfbevölkerung und den Samurai ist ein wichtiger Teil des ganzen Buchs und die Autorin erklärt auch immer recht gut, warum gerade jemand etwas Unhöfliches gemacht hat.

Das Zusammenspiel der Protagonisten Ryotora und Sekken funktioniert gut, zumal der Drachen-Clan und der Phönix-Clan nachbarschaftliche Gebiete haben und in vielen Fragen auch einer Meinung sind (nicht in allen natürlich).

Die Geschichte machte Spaß und ich fühlte mich wunderbar unterhalten.

Info

Die Nachtparade der 100 Dämonen
Verlag: Cross Cult

Erscheinungsjahr: 2022
Autor: Marie Brennan
Seiten: 384
Preis: 15,00 Euro
Genre: Fantasy
ISBN: 978-3-96658-856-0
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Artikel erschienen bei Sumikai!

„Lone Wolf & Cub“ – Master Edition 1

Bild: Panini

Der erste von 12 neu überarbeiteten Deluxe-Bänden im Überformat wurde von Panini Manga im Juli 2022 auf den Markt gebracht und lässt die Geschichten des ehemaligen Henkers des Shoguns in neuem Glanz erstrahlen.

Die 28 Ausgaben der Erstpublikation von „Kozure Ōkami“ (子連れ狼), wie die Serie im Original heißt (auf Deutsch wörtlich etwa: Wolf mit Kind), erschienen zwischen September 1970 und April 1976 und waren Vorlage für eine sechsteilige Filmreihe und eine Serie mit 79 Episoden, beides auch aus den 1970er Jahren.

Auf der Suche nach Rache

Geschrieben von Kazuo Koike und illustriert von Gôseki Kojima, markiert „Lone Wolf & Cub“ einen Wendepunkt in der Comic-Geschichte. Dieser zeitlose Klassiker ist ein Muss für alle Fans von Comics und Mangas.

Panini schreibt dazu: Von Frank Miller bis Quentin Tarantino und bis hin zur Fernsehserie „The Mandalorian“; die Arbeit von Kazuo Koike und Gôseki Kojima inspiriert nachhaltig Künstler und Produktionen auf der ganzen Welt. Nach über fünfzig Jahren seit der Erstveröffentlichung gilt dieser Manga zu Recht als absolutes Meisterwerk.

Um was geht es eigentlich?

Früher war Ogami Itto der offizielle Henker des Shoguns, aber nach einer hinterhältigen Verschwörung fiel er in Ungnade, wobei es auch Todesfällen kam.

Bild: Panini
Bild: Panini

Auf der Suche nach Rache wird er zum Rōnin und zieht mit seinem Sohn Daigoro durchs Land. Auf seiner Reise nutzt Itto hauptsächlich sein Dōtanuki-Schwert, doch hält er auch ein großes Waffenarsenal in Daigoros hölzernem Kinderwagen bereit. Zudem ist er ein Meister der Suio-Schwerttechnik.

Ein dicker Wälzer

Die Handlung besteht aus einzelnen Episoden, in denen für gewöhnlich viel gekämpft wird. Das Motiv der Rache ist der rote Faden, der sich durch alle Bücher zieht.

Mit einer Seitenzahl von 692 dürfte man eine Weile beschäftigt sein, aber es ist keine Überraschung, dass die Bände wesentlich dicker sind, da alle 28 Originalausgaben in den 12 neuen Bänden ihren Platz gefunden haben. Das Hardcover kommt mit einem schicken 18 × 25 cm Schutzumschlag und einem Lesebändchen.

Das Buch liegt trotz Größe und Gewicht gut in der Hand, ist wertig gebunden und die Seiten fielen nicht einfach wieder zurück, wenn man umblätterte. Eine schöne Innenillustration im Buchdeckel sorgt dafür, dass die Lust am Lesen noch größer wird.

Die Mangaka

Der bereits verstorbene Gôseki Kojima hatte einen klaren, gut zu interpretierenden Zeichenstil und verlieh damit dem Manga ein unvergessliches Image, das vielen anderen Mangaka als Vorbild diente.

Kazuo Koike lieferte einige der besten Mangas des Samurai-Genre, so wie Lady SnowbloodCrying Freeman und Hanzō no Mon (auch mit Kojima als Zeichner), um nur einige Beispiele zu nennen.

Bild: Panini
Bild: Panini

Fazit

Als Fan actionreicher Samurai-Geschichten fällt es mir leicht, großen Gefallen an Kozure Ōkami zu finden. Tatsächlich kenne ich die TV-Serie schon eine ganze Weile und freue mich sehr, mit der Master-Edition jetzt auch den Manga genießen zu können. Das einzige, was ich bemängeln könnte, wäre, dass der Kampf stets das dominierende Thema ist. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn das ist nun mal der Kern der Story.

Info

Lone Wolf & Cub – Master Edition 1
Verlag: 
Panini
Erscheinungsjahr: 2022
Autor & Illustrationen: Kazuo Koike, Gôseki Kojima
Seiten: 692
Preis: 30,00 Euro
Genre: Fantasy, Historisch
ISBN: 978-3-7416-2796-5
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Main Matsuri 2022 – ein Rückblick

Bild: TS

Vom 12. bis 14. August fand auch in diesem Jahr wieder das Main Matsuri in Frankfurt am Main statt. Von Freitag bis Sonntag stand der Walther-von-Cronberg-Platz ganz im Zeichen der japanischen Kultur. Das Organisationsteam des Main Matsuri sorgt bereits seit 2018 dafür, dass kleine und große Besucher ganz in das Land ihres Herzens eintauchen können.

Mit über 100 Musikerinnen und Musikern, Tänzerinnen und Tänzern, Akteurinnen und Akteuren aus Japan und Europa sowie vielen Ausstellern, Workshops und Cosplay-Wettbewerben konnte man im Herzen Frankfurts auf zwei Live-Bühnen bei bestem Wetter japanisches Festivalflair genießen.

Main Matsuri erstmals mit Eintrittspreis

Verschiedene Aktionsstände, das breite Angebot an Speisen und Getränken sowie eine Reihe von Einkaufsständen sorgten für Japan-Feeling pur. Die passionierten Betreiber der Snack-Stände ließen keine Wünsche ihrer Gäste offen, sodass sich zu den Stoßzeiten lange Schlangen vor den Takoyaki-, Ramen-, Crepé- und Onigiri-Ständen bildeten.

Bereits 2018 organisierte das Main Matsuri Team ein umfangreiches Programm für Jung und Alt, das mit jeder darauffolgenden Veranstaltung weiter ausgebaut wurde.
Norman Seidel, der veranstaltungserfahrene Mitbegründer des Main Matsuri, plante damals, die japanischen Institutionen Frankfurts zusammenzubringen, was ihm und seinem Team offensichtlich mehr als nur gelungen ist.

In der nahezu perfekten Location in der Nähe des Mains nahm man in diesem Jahr erstmals 5 Euro Eintritt (für Kinder bis 12 Jahre kostenfrei), was der Veranstaltung und ihrem Budget für die Gäste sicherlich wieder zugutegekommen ist.

Bild: TS
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Marina Sless, ebenfalls seit 2018 mit an Bord und zuständig für Social Media und Online-Kommunikation, fügte hinzu, dass das Team in Zukunft regelmäßig Informationen über geplante Veranstaltungen und interessante Fakten über Japan auf TikTok posten wird, um mit dem Tempo des Social-Media-Zeitalters Schritt zu halten.

Denn die qualitativ hochwertige Social Media Präsenz des Main Matsuri ist hoch und bleibt somit zu Recht in aller Munde.

Bild: TS
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Mehr als 25.000 Japan-begeisterte Besucher

Die „Hojinkai Vereinigung der japanischen Unternehmen Frankfurt e.V.“ und das „Japanische Kultur und Sprachzentrum e.V.“ als Organisatoren des Main Matsuri können mit dem Erfolg ihrer Veranstaltung zweifellos äußerst zufrieden sein.

Rund 25.000 Besucher genossen das vielfältige Programm mit altbekannten, aber auch mit vielen neuen Gesichtern. Von Shamisen- und Taiko-Performances bis hin zu Jazzmusik, von Sake bis Ramune, von Kakigori bis Takoyaki, von traditionellen Kimono bis hin zu Cosplay – hier kam jeder Japan-Fan auf seine Kosten.

Ihr habt das Main Matsuri dieses Jahr verpasst? Kein Grund, Trübsal zu blasen! Denn bereits am 27. und 28.11.2022 soll das Main Kurisumasu an gewohnter Stelle stattfinden.

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„Trek to Yomi“ – Review einer Liebeserklärung

Das Videospiel „Trek to Yomi“ ist eine Liebeserklärung an die japanischen Filme der 50er und 60er Jahre, allen voran an die des großen Machers der bekannten Samurai-Filme – Akira Kurosawa. Dafür haben Leonard Menchiari und das Team von Flying Wild Hog Rzeszów enthusiastisch gearbeitet.

2022 beginnt die Reise von Hiroki und seiner Frau Aiko, die uns ins feudale Japan führt.
Das Spiel ist in schwarzweiß gehalten und wurde inspiriert durch japanische Filme der 50er und 60er Jahre. Dabei wurde sehr darauf geachtet, dass man authentisch bleibt, was die japanische Kultur betrifft, egal ob es um religiöse Ansichten, die richtige Zurschaustellung eines Schwertes oder der korrekt geknotete Obi eines Kimonos geht. Vieles im Spiel ist inspiriert durch Material aus dem Edo Museum in Tokyo und man hatte viel Hilfe von japanischen Experten.

Es ist nicht leicht, ein Meister des Schwertes zu sein

Man beginnt das Spiel mit einem Rückblick Hirokis in die Anfangsjahre seiner Lehre bei Meister Sanjuro, dem Vater von Aiko. Das Dorf wird von Banditen überfallen und man lernt auf dem Weg zum Schauplatz des Geschehens die Handhabung von Maus und Tastatur, während man Aiko folgt, die den schnellsten Weg kennt.

Dabei muss man immer wieder mal Hindernisse überwinden und man kann einzigartige Gegenstände für seine Sammlung finden. Dass die Banditen Hiroki anfangs nicht ernst nehmen, hält ihn nicht davon ab, sie eines Besseren zu belehren.

Andere Zeit, gleiche Probleme

Auch in der Gegenwart stehen Hiroki und Aiko vor einem ähnlichen Problem, es gilt wieder, Banditen in die Flucht zu schlagen. Und damit beginnt auch das eigentliche Spiel, denn jetzt führt Hirokis Reise aus dem Dorf heraus und er muss einen Weg nach Yomi finden, wo er sich Hilfe gegen die Banditen erhofft.

Dabei lernen wir immer neue Kampftechniken der rudimentär gehaltenen Steuerung kennen. Da das Spiel recht linear abläuft, braucht man keine Angst zu haben, sich zu verlaufen oder den Faden zu verlieren.

Screenshot: TS
Screenshot: TS

Die Steuerung und das Gameplay

Wie schon erwähnt, wurde die Steuerung rudimentär gehalten (diese Rezension bezieht sich auf Tastatur und Maus). Man braucht typischerweise W, A, S, D, außerdem noch I, Q, E, Shift (linke oder rechte Hochstelltaste), Leertaste und die Ziffern 1 bis 3. Das war es schon auf der Tastatur.

Mit der linken und rechten Maustaste greift man wahlweise schnell oder schwer an, mit E dreht man sich um. Mit Q macht man einen Fernkampfangriff, dazu hat man anfangs Shuriken zur Verfügung, später dann noch einen Bogen und zu guter Letzt ein Ozutsu – eine japanische Handkanone. Mit I öffnet man das Inventar und die Shift-Taste ist für das Blocken der gegnerischen Angriffe gedacht.

Das Spiel ist in 2D und läuft prinzipiell von links nach rechts (oder umgekehrt) ab. Außerhalb von Kämpfen kann man auch nach unten und oben gehen, um Gebäude zu betreten oder andere Wege einzuschlagen, im Kampf ist es aber immer das gleiche Prinzip nach rechts oder links (mit E dreht man sich um für die Gegner im Rücken).

Gespeichert wird an Schreinen, die großzügig entlang des Weges zu finden sind.
Praktischerweise lädt sich dann auch direkt die Gesundheitsanzeige wieder auf.

An verschieden Schwierigkeitsgrade wurde auch gedacht. „Kabuki“ ist der normale Story Modus mit leichten Gegnern und wenig Herausforderung. „Bushido“ ist hingegen der durchschnittliche Herausforderungsgrad, bei dem man die Kampf-Kombos gut nutzen sollte. Der höhere Schwierigkeitsgrad, bei dem jeder Aspekt des Kampfes wichtig ist und bei dem man mit seinen Ressourcen haushalten muss, heißt „Ronin“. Den Abschluss bildet der Modus „Kensei“, der erst freigeschaltet wird, nachdem man das Spiel auf einem anderen Schwierigkeitsgrad durchgespielt hat. Dieser Modus ist auf „one hit, one kill“ ausgelegt.

Die Charaktere von „Trek to Yomi“

Jede gute Schwertgeschichte hat ihre Protagonisten und Antagonisten, kurz gesagt, die Guten und die Bösen.

Hiroki – der Verteidiger, gesprochen von Masayuki Katou (Naruto: Shippuden, Sword Art Online).

Als Waise von Sensei Sanjuro aufgenommen und zum Samurai ausgebildet, schwor Hiroki, die Unschuldigen zu verteidigen, und zögert nicht, Bösewichte zu töten, anstatt mit ihnen zu diskutieren. Er agiert lieber, anstatt auf die Taten der Bösen zu reagieren. Seine große Liebe seit Kindertagen – Aiko – verehrt und respektiert er im gleichen Maße, wie er auch ihre Weisheit sucht.

Aiko – die Führerin, gesprochen von Sarah Emi Bridcutt (The Rising of the Shield Hero).

Als Hirokis Frau und Tochter Sanjuros ist Aiko eine der Führerinnen des Dorfes und trotz ihres jungen Alters wird sie von allen respektiert. Sie denkt sehr strategisch und sieht ihre Ehe mit Hiroki, wie er auch, eher als gleichwertige Partnerschaft. Sie denkt, er handelt.
Und obwohl sie lieber friedliche Wege gehen würde, versteht sie die Wichtigkeit militärischer Aktionen gegen die Angreifer.

Kagerou – der Eroberer, gesprochen von Akio Otsuka (Ghost in the Shell, Paprika).

Ein Bandit, der zum Kriegsherrn wurde und nach mehr Macht strebt. Obwohl er keine Freude am Töten hat, entledigt er sich jedes Hindernisses auf seinem Weg zur Spitze mit Gewalt. Er ist von seinen Fähigkeiten und seiner Intelligenz sehr überzeugt und sein Streben nach mehr Macht hinterlässt eine Schneise der Verwüstung.

Sanjuro – der Mentor, gesprochen von Hiroshi Shirokuma (Naruto, One Piece).

Als junger Samurai war Sanjuro Zeuge zahlreicher Schlachten und Kämpfe. Nun, da er Sensei ist, möchte er nichts anderes, als sein Dorf schützen und Hiroshi ausbilden, der ihm irgendwann als Verteidiger des Dorfes folgen soll. Seine außergewöhnlichen Fähigkeiten als Kämpfer und Stratege lassen ihn vor allem seiner Tochter gegenüber als unnahbar erscheinen. Seine Pflichten als Samurai nimmt er sehr ernst.

Screenshot: TS
Screenshot: TS

Fazit

Durch die 2D Oberfläche ist die Steuerung außerhalb der Kämpfe manchmal ein wenig anstrengend. Man läuft beispielsweise nach rechts aus dem Bildschirm heraus in den nächsten Abschnitt, der aber vielleicht als oben beginnt, man also plötzlich nicht mehr den Weg entlangläuft, sondern seitlich ausschert. Das ist aber auch nur außerhalb der Kämpfe und lediglich ein wenig anstrengend.

Ansonsten hat das Spiel alles, was man an alten Samurai-Filmen liebt. Eine packende Story, gute Hintergrundgeschichten, topp Vertonung der Charaktere und ein Setting, das man nicht häufig auf den Bildschirm bekommt. Der Kampf nach links oder rechts (umdrehen nicht vergessen) ist gewöhnungsbedürftig, aber leicht zu meistern. Außerdem gibt es einige Kombos, die leicht zu erlernen sind (dreimal schnell linke Maustaste etc.).

Man merkt die Liebe fürs Detail der Entwickler und kann mit dem Spiel jede Menge Spaß haben. Die Vertonung ist in Japanisch, aber mit entsprechenden Untertiteln in der eigenen Sprache ist es kein Problem, dem Spielverlauf ordentlich folgen zu können.

  • Entwickler: Leonard Menchiari, Flying Wild Hog
  • PublisherDevolver Digital
  • Erscheinungsjahr: 2022
  • Plattform: Playstation, XBOX, Windows PC
  • Preis: 19,99 Euro (bei Veröffentlichung)
  • Genre: Action, Adventure

Artikel erschienen bei Sumikai.

Interview mit Bora Chung, Präsidentin der SFWUK

Bild: SFWUK

Bora Chung ist eine Science-Fiction-Autorin und die derzeitige Präsidentin der „Science Fiction Writers Union of Korea“ (SFWUK). In einem Interview berichtete sie uns über ihre spannende Arbeit als Roman- und Kurzgeschichten-Autorin sowie über ihre Tätigkeiten bei der SFWUK.

Für sie hat der Schutz der Schreibenden höchste Priorität. Die FFWUK setzt sich für eine gerechte Bezahlung, mehr Möglichkeiten zur Veröffentlichung eigener Werke sowie für die Förderung der Science-Fiction-Community im Allgemeinen ein.

Im Gespräch mit Bora Chung

Sumikai: Erzählen Sie uns etwas über sich, Ihre Position bei der SFWUK und Ihrer Arbeit im Allgemeinen.

Bora Chung: Mein Name ist Bora Chung, ich schreibe Science-Fiction und spekulative Fiktion und übersetze auch russische und polnische Literatur ins Koreanische. Derzeit bin ich die Präsidentin der Science Fiction Writers Union of Korea (SFWUK). Ich habe drei Romane und vier Sammlungen von Kurzgeschichten geschrieben. Eine dieser Sammlungen, Cursed Bunny (2021), wurde 2022 für den International Booker Prize nominiert. Eine der Geschichten aus dieser Sammlung findet ihr hier

Eine weitere Geschichte mit dem Titel „Snare“ wurde übersetzt und im Berlin Quarterly (Dezember 2021) veröffentlicht.

Sumikai: Was können Sie mir über die SFWUK sagen?

Bora Chung: Die Science Fiction Writers Union of Korea oder SFWUK ist eine Gruppe von Science-Fiction-Autoren, und wie Sie an unserem Namen erkennen können, sind wir eine Art Gewerkschaft. Unser Ziel ist es, den Autor zu schützen: bessere Bezahlung, mehr Möglichkeiten zur Veröffentlichung, aktiveres Marketing und/oder Förderung von Science-Fiction im Allgemeinen und vor allem den Schutz der Rechte des Autors.

In Bezug auf diese Kernziele unterstützen wir die Meinungsfreiheit. SFWUK macht es sich auch zur Aufgabe, die Menschenrechte zu unterstützen und Solidarität in verschiedenen Menschenrechtsfragen sowohl in Korea als auch im Ausland zu zeigen.

Sumikai: Wie viele Mitglieder haben Sie?

Bora Chung: 61 und steigend.

Sumikai: Gibt es besondere Aktivitäten der SFWUK?

Bora Chung: 2018 haben wir an der WorldCon in San Jose, USA, teilgenommen. Ich war selbst dort und habe einen Vortrag über koreanische Science-Fiction gehalten. Und in den Jahren 2018 und 2019 haben wir an der Seoul International Book Fair teilgenommen, wo Mitglieder Vorträge hielten, Gespräche mit internationalen Autoren moderierten und eine Diskussionsrunde präsentierten.

Aber seit der Pandemie konzentrieren wir uns mehr auf Werke in Korea und unterstützen neue Autoren, die gerade erst ihre Karriere beginnen. Wir haben kleine Gruppen innerhalb unserer Organisation, wie eine Kurzgeschichtengruppe (SF des Monats), eine Romangruppe (Der Wald, der die Welt öffnet) und eine Kindergeschichtengruppe (Tasty Touching Stories). Mitglieder dieser kleinen Gruppen versuchen, Geschichten in diesen Genres zu schreiben, lesen die Werke der anderen zur Kritik und Beratung.

Sumikai: Wie kam es dazu, dass Sie mit den SFWJ (Science Fiction and Fantasy Writers of Japan) an diesem kombinierten Schreiben arbeiten?

Bora Chung: Die SFWJ besuchten unsere Website und schlugen vor, dass wir eine gemeinsame Erklärung abgeben. Wir begrüßten die Idee und fingen an, den Entwurf zu schreiben. Dabei fanden wir heraus, dass die SFWJ auch eine Erklärung zur russischen Invasion in der Ukraine abgegeben hatten und in ihrer Erklärung Themen behandelt wurden, die in unserer eigenen Erklärung übersehen wurden.

Also haben wir diese Themen, wie die nukleare Bedrohung, ausdrücklich in unserer Erklärung erwähnt und sie den SFWJ gezeigt, die SFWJ haben uns ihre Meinung gegeben, wir haben sie überarbeitet und sie haben ihre überarbeitet und die gemeinsame Erklärung war in überraschend kurzer Zeit fertig. Die englische Originalversion mit den russischen und ukrainischen Übersetzungen sowie die koreanische und die japanische Version wurden alle innerhalb von 5 Tagen fertiggestellt. Ich bin ziemlich glücklich und stolz auf das, was wir getan haben und die SFWUK ist den SFWJ sehr dankbar, dass sie die Initiative ergriffen haben, um eine Zusammenarbeit vorzuschlagen.

Sumikai: Ist die SFWUK neben diesem Schreiben an weiteren Aktionen interessiert? Sowas wie bezahlte Lesungen zur Unterstützung der Ukraine und usw.

Bora Chung: Nein. Unsere Mitglieder machen separat, was sie als einzelne Bürger eben machen können: spenden für die ukrainische Botschaft in Korea, zu Antikriegsprotesten gehen, Meinungsbeiträge schreiben usw.

Sumikai: Was tut Ihre Regierung und glauben Sie, dass das ausreicht?

Bora Chung: Die koreanische Regierung schickte humanitäre Hilfe in die Ukraine und beteiligt sich an verschiedenen Sanktionen gegen Russland. Darüber hinaus spendete eine überraschende hohe Anzahl gewöhnlicher koreanischer Bürger entweder an den Nothilfefonds der ukrainischen Botschaft oder schickte Hilfspakete in die Ukraine, oder sogar beides. Auch koreanische Unternehmen schicken Hilfspakete wie medizinische Hilfsgüter und Trinkwasser in die Ukraine.

Natürlich kann nichts davon den Krieg aufhalten, also ist nichts genug, solange der Krieg weitergeht. Aber wegen der Sanktionen leiden koreanische Unternehmen, insbesondere kleinere Firmen, die mit russischen Unternehmen Geschäfte machen, sehr: Sie erhalten ihre Zahlungen nicht, können kein Material importieren, Exporte werden storniert usw. Um unserer eigenen Bürger willen, sollte die koreanische Regierung zu diesem Zeitpunkt noch mehr unternehmen.

Der Beitrag wurde veröffentlicht auf Sumikai.

Interview mit Haruna Ikezawa, Präsidentin der SFWJ

Bild: SFWJ

Haruna Ikezawa ist nicht nur die 20. Vorsitzende der „Science Fiction and Fantasy Writers of Japan“ (SFWJ), sie ist auch als Synchronsprecherin, Buchkritikerin, Essayistin und Autorin tätig. In einem Interview berichtete sie uns über ihre vielseitige Arbeit und ihre Tätigkeiten bei den SFWJ.

Ein für sie absolut zentrales Thema: Die Förderung internationaler Beziehungen. Ikezawa setzt sich schon seit Jahren für einen verbesserten Austausch zwischen den vielen unterschiedlichen SF-Gemeinschaften weltweit ein. Keine leichte Aufgabe.

Sumikai: Erzähl uns etwas über dich, deine Position bei den SFWJ und die Arbeit im Allgemeinen.

Haruna Ikezawa: Mein Name ist Haruna Ikezawa. Ich bin Synchronsprecherin, Buchkritikerin, Essayistin, Autorin und die 20. Vorsitzende der „Science Fiction and Fantasy Writers of Japan“.

Ich bin 2017 dem SF Writers Club of Japan beigetreten, wurde 2018 Vorstandsmitglied und 2020 zur Vorsitzenden ernannt. Ich bin wahrscheinlich die „nicht-Vorsitzend-ähnlichste Vorsitzende aller Zeiten“.

Meine derzeitige Beschäftigung besteht ungefähr zur Hälfte aus stimmbezogener und zur anderen Hälfte aus schriftstellerischer Arbeit.

Haruna Ikezawa: Wir wurden 1963 gegründet und sind eine Gemeinschaft von Science-Fiction-Autoren, Übersetzern, Kritikern und Redakteuren und wurden 2017 offiziell zu einer General Incorporated Association. Wir sind nicht nur Schriftsteller, sondern auch Musiker, Manga-Künstler, Illustratoren, Forscher und Sprecher bzw. Schauspieler wie ich.

Sumikai: Wie viele Mitglieder hat die SFWJ?

Haruna Ikezawa: Die Zahlen ändern sich gerade ständig, es sind aber viele Dutzende.

Sumikai: Gibt es außergewöhnliche Aktivitäten bei den SFWJ?

Haruna Ikezawa: Die größte Aktivität, die wir durchführen, ist die Auswahl und Verleihung des „Japan Science Fiction Grand Prize Award“. Einmal im Jahr wählen wir unter den in diesem Jahr veröffentlichten Werken „ein Werk, das es bei seiner Veröffentlichung unmöglich gemacht hat, sich eine Welt vorzustellen, in der es nicht existierte“ oder „ein Werk, das der Geschichte einen neuen Aspekt hinzugefügt hat, die Science-Fiction“. Da es sich um einen Preis handelt, bei dem Profis professionelle Arbeiten auswählen, könnte man sagen, dass es wie bei den Nebula Awards ist.

In diesem Jahr war der Gewinner des 42. Preises „Ooku“ von Fumi Yoshinaga.

Abgesehen von dieser Sache, versuchen wir auch den „SF-Karneval“ zu einer großen Aktivität zu machen.

Diese Veranstaltung, die gemeinsam mit einer großen Buchhandlung durchgeführt wird, hat dieses Jahr begonnen.

Es umfasst Autogrammstunden und Talkshows von fast 50 Autoren sowie ein Mystery-Event. Ich würde sagen, es ist wie eine offene Worldcon ohne Teilnahmegebühr.

Grundsätzlich arbeiten wir jedoch hart daran, zum Nutzen unserer Mitglieder zur Entwicklung des japanischen SF beizutragen.

SFWJ und seine internationalen Verbindungen

Sumikai: Wie kam es dazu, dass Ihr mit dem SFWUK (Science-Fantasy Writers Union Korea) an diesem kombinierten Schreiben arbeitet?

Haruna Ikezawa: Wir kamen zu der Überzeugung, dass Solidarität zwischen SF-Gemeinschaften über Grenzen hinweg notwendig war.

Wir kontaktierten mehrere SF-Autorenclubs und -gemeinschaften in verschiedenen Ländern, hatten aber Mühe, Fortschritte zu erzielen.

Einer der ersten, der uns antwortete, war der SFWUK.

Sumikai: Sind die SFWJ neben diesem Brief an weiteren Aktionen beteiligt? Wie zum Beispiel bezahlte Lesungen, deren Einnahmen als Spende in die Ukraine geht usw.

Haruna Ikezawa: Als Club drückten wir unsere Solidarität aus, indem wir eine Erklärung abgaben und das „Japan Science Fiction Grand Prize Review Booklet“ und Abzeichen in ukrainischen Farben herstellten.

Abgesehen davon glaube ich, dass jeder Wirkende seinen/ihren Teil individuell leistet. Ich habe auch auf meine Weise dazu beigetragen, indem ich über die ukrainische Botschaft in Japan gespendet habe.

Sumikai: Was macht die Regierung und glauben Sie, dass das ausreicht?

Hilfe für ukrainische Bürger (Lebensmittel, medizinische Versorgung usw.), 100 Millionen US-Dollar an humanitärer Hilfe, Verwendung des ukrainischen Namens bei Bezugnahme auf die Hauptstadt, Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen Russland, Einfrieren von Vermögenswerten und Aussetzung von Visa für Russen, Einzelpersonen und Organisationen, die Ausweisung russischer Diplomaten usw.

Ob das alles „genug“ war oder nicht, ist eine schwierige Frage. Ich kann nicht im Namen des SFWJ antworten, daher würde ich für Haruna Ikezawa als Einzelperson sagen, dass es „ausreichend“ ist, um eine Situation zu beschreiben, in der die Menge, der Grad oder die Elemente, die die Bedingungen erfüllen, weder übermäßig noch unzureichend sind, sondern für den Moment ausreichen oder vielleicht vorerst ausreichend sind. Ich finde es äußerst schwierig, die Grenze zu erkennen, die eine wirksame Abschreckung gegen die Invasion der Ukraine markiert, aber auch nicht übermäßig strafend ist.

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